Die Zahl der Betroffenen steigt
Bei einer allergischen Rhinitis kommt es zu einer allergisch bedingten Entzündung der Nasenschleimhaut. Häufige Begleiterscheinungen sind Atemwegserkrankungen wie Asthma und entzündete Nasennebenhöhlen sowie juckende und tränende Augen und eine laufende Nase.
Der allergische Schnupfen, welcher als häufigste Immunsystemerkrankung gilt, tritt meistens bereits im Kindesalter auf. In den letzten Jahren ist die Zahl der allergischen Rhinitis stetig gestiegen. Betroffene leiden teilweise unter starken Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität.
Begünstigt wird die Krankheit durch einen zunehmend hohen Hygienestandard und durch verschiedene Umwelteinflüsse wie beispielsweise die zu schadstoffbehaftete Luft. Im Vergleich zu den Industrienationen ist die Allergie in Ländern der Dritten Welt fast völlig unbekannt.
Verschiedene Formen der allergischen Rhinitis
Das Krankheitsbild unterscheidet sich zwischen dem saisonalen Heuschnupfen und der ganzjährig andauernden Rhinitis. Auslöser für die saisonbedingten Erkrankungen sind hauptsächlich Pollen und Gräser. Bei dieser Variante treten die Beschwerden vor allem im Frühjahr bis in den Herbst auf.
Im Gegensatz zum saisonal bedingten Schnupfen ist die Erkrankung nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden. Durch die ständig andauernde Belastung des Körpers besteht die Gefahr einer chronischen Erkrankung. Veränderungen in der Nasenschleimhaut, ein gestörter Geruchssinn und Asthma sind mögliche Auswirkungen.
Zu den Ursachen für die ganzjährig auftretenden Symptome zählen Erreger wie Hausstaub, Schimmelpilze oder Tierhaare. In Verbindung mit Heuschnupfen kommt es zudem gerne zu Kreuzallergien. Dabei reagieren die betroffenen Personen allergisch auf bestimmte Lebensmittel wie Äpfel oder Nüsse. Die Nahrungsmittel ähneln den Allergenen von Pollen und lösen dadurch die gleiche Reaktion aus.
Mittel gegen den allergischen Schnupfen
Das beste Mittel im Kampf gegen Rhinitis allergica, ist die Vermeidung des Allergieauslösers. In den meisten Fällen ist dies gar nicht oder nur schwer umsetzbar. Als Alternative stehen unterschiedliche Medikamente und Behandlungsformen zur Auswahl.
Sowohl bei einer ganzjährigen als auch einer saisonal bedingten Allergie helfen Antihistaminika. Das Medikament wirkt, indem es die Histaminrezeptoren blockiert und die Histaminfreisetzung schwächt. Präparate der ersten Generation verfügen über eine stark sedierende Wirkung, die zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führt. Bei neueren Produkten treten diese Nebenwirkungen nicht auf.
Antihistaminika werden meist in Form kleiner Tabletten eingenommen und wirken nach etwa einer Viertelstunde. Unterstützend und für den akuten Bedarf helfen speziell auf allergische Erkrankungen abgestimmte Nasensprays und Augentropfen. Die Medikamente zur lokalen Anwendung sind frei in der Apotheke erhältlich.
Für saisonale Beschwerden ist eine Therapieform, bestehend aus einem nasal zu verabreichendem Kombinationsspray sehr erfolgreich. Das Spray ist aus einer Kombination von Kortison und einem Antihistaminikum zusammengesetzt. Während der Pollenflugzeit werden die Bildung von Nasensekret und die damit verbundenen schnupfenartigen Symptome reduziert.
Sowohl bei Heuschnupfen als auch bei ganzjährigen Beschwerden wie bei einer Hausstaubmilbenallergie ist eine allergenspezifische Immuntherapie die wirksamste Methode. Den Betroffenen wird das Allergen in steigender Konzentration mit Hilfe einer Spritze injiziert. Die Behandlung erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa drei Jahren und hat das Ziel, die Überreaktion des Körpers zu neutralisieren. Im Gegensatz zur kurzfristigen Linderung der Allergieprobleme verhilft diese Methode eine langandauernde Toleranz gegenüber den Verursachern aufzubauen.