Babynahrung
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Babynahrung als Ersatz für Muttermilch und Folgeernährung

Babynahrung, auch Säuglingsnahrung genannt, ist ein Oberbegriff für Lebensmittel, die für Säuglinge geeignet sind. Das Thema ist komplex und vielseitig und wird teilweise kontrovers diskutiert, wenn es um Zusatznahrung im Babyalter geht.

Säuglingsmilch sollten Sie nur zufüttern, wenn es mit dem Stillen nicht klappt. Muttermilch ist die gesündeste und natürlichste Babynahrung fürs Kind. Sie enthält wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente in genau der Menge, die ein Neugeborenes in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten benötigt.

Industriell hergestellte Babykost wird in die Kategorien Säuglingsanfangsnahrung, Folgenahrung und Beikost unterteilt. Folgenahrung oder auch Folgemilch und Beikost, sollten erst ab dem 6. Lebensmonat und als Ergänzung zu Muttermilch gefüttert werden. In den ersten Monaten wird Säuglingsfertigmilch zugefüttert, als Ersatz für Muttermilch. Spätestens ab dem siebten. Lebensmonat deckt die Muttermilch nicht mehr den kompletten Nährstoffbedarf des Säuglings ab. Beikost, bestehend aus Mus und Brei kommt auf den Speiseplan des Kindes bis zum ersten Lebensjahr dazu.

Beikost, die industriell hergestellt ist, gibt es in Gläschen oder als Pulver zum Anrühren für Babybrei und sogar als Tiefkühlkost. Babykost für ältere Babys lässt sich aber durchaus auch selbst herstellen.

Warum überhaupt Babynahrung?

Der Organismus des Säuglings muss sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. In den ersten Lebensmonaten arbeiten die Verdauungsorgane erst eingeschränkt und Darmflora sowie Darmschleimhaut befinden sich im Aufbau.

Die für die Nahrungsverarbeitung notwendigen Enzyme werden erst später vom Körper gebildet. Es ist von größter Wichtigkeit, dass ein Neugeborenes in dieser Aufbauphase ausschließlich Muttermilch oder spezielle Säuglingsanfangsnahrung bekommt.

Welche Inhaltsstoffe hat Babynahrung?

Es gibt strenge EG-Richtlinien zu Inhaltsstoffen in Säuglingsnahrung, die von den Herstellern eingehalten werden müssen, weil Babykost der Diätverordnung unterliegt. Die gesetzlichen Vorgaben bestimmen, dass weder Bakterien noch Schadstoffe enthalten sein dürfen. Ebenfalls sind die Mindestmengen an Mineralstoffen und Vitaminen genauestens festgelegt. Viele Nahrungsprodukte für Babys sind beispielsweise mit Vitamin B1 angereichert, das in Thiamin enthalten ist und essentiell wichtig für Stoffwechsel und Nervenfunktionen ist.

Säuglingsanfangs- und Folgenahrung unterscheidet sich außerdem im Eisengehalt. Die Folgenahrung enthält mehr Kohlenhydrate als die Anfangsnahrung. Kohlenhydrate sind in Folgenahrung für Babys in Form von Stärke, Glukose, Saccharose, Fructose und anderen Stoffen enthalten. Wer die Kost fürs Baby einmal selbst probiert hat, dem wird auffallen, dass Folgenahrung insgesamt süßer als die Säuglingsanfangsnahrung ist.

1er Babynahrung und andere Pre-Milch für Neugeborene ab der Geburt

Bei der Auswahl von Babykost ist vor allem die Altersangabe auf der Verpackung wichtig. Darauf ist zu ersehen, welche Nahrung für welche Lebensmonate des Babys geeignet sind.

Mütter, die nicht stillen können oder wollen, müssen sich zwischen Säuglingsnahrung verschiedenster Anbieter wie Milupa, Alete, Hipp, Holle, Novalac und anderen entscheiden. Aber nicht nur zwischen den verschiedenen Babymarken muss gewählt werden, es gibt auch Unterschiede zwischen der sogenannten Pre-Milch, die sich 1er-Milch, HA-Milch oder Milch mit LCP-Zusätzen und als andere Varianten benennt. Das kann für den Anfang überfordernd sein.

Wenn sich auf der Verpackung der Zusatz „Pre“ befindet, ist die Säuglingsnahrung der Muttermilch am nächsten, was Stoffe wie Fett-, Eiweiß- oder Mineralstoffe angeht. Diese Nahrung ist sozusagen an die Muttermilch „adaptiert“. Pre-Milch kann das Baby ab der Geburt in unbegrenzter Menge bekommen.

Bei sogenannter 1er Babynahrung befindet sich eine „1“ auf der Verpackung. Das enthaltene Milcheiweiß ist etwas weniger an die Muttermilch angepasst, wie das bei der Pre-Nahrung der Fall ist, deshalb ist sie für allergiegefährdete Kinder etwas weniger bekömmlich. Sie ist etwas dickflüssiger als die Pre-Milch weil sie neben Milchzucker und Stärke auch noch andere Kohlenhydrate enthält. Die Stärke ist dafür verantwortlich, dass die Milch etwas länger im Magen bleibt. 1er-Milch ist vor allem bei Kindern die häufig spucken, zu empfehlen. Da diese Milch nahrhafter ist, muss auf eine korrekte Dosierung geachtet werden. 1er-Milch kann der Säugling von Anfang bis zum Ende des Flaschenalters bekommen.

Ab wann 2er-Milch und 3er-Babykost?

Sogenannte Folgemilch, auch 2er-Milch, sollte erst nach den ersten sechs Monaten gefüttert werden. Sie hat einen höheren Eiweißgehalt als Pre- oder 1er-Milch, das kann die noch nicht vollständig entwickelten Nieren des Säuglings in den ersten sechs Lebensmonaten belasten. 3er-Milch ist nicht vor dem neunten Lebensmonat zu empfehlen.

Wenn das Baby gut mit Pre- oder HA-Milch zurechtkommt, ist im ersten Jahr keine Folgemilch notwendig.

Babynahrung - Ernährungsplan fürs erste Lebensjahr

Die Ernährung des Babys gestaltet sich in den ersten vier Lebensmonaten recht einfach. Am besten ist es, das Neugeborene in dieser Zeit zu stillen, weil die Muttermilch alles beinhaltet, was das Baby in dieser Zeit braucht. Ansonsten ist es sinnvoll, wie bereits erwähnt, auf Pre-Milch zurückzugreifen, in der ebenfalls alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind.

Die Vitamine K und D sowie Fluorid sind ebenfalls wichtig für den Baby-Ernährungsplan im ersten Lebensjahr. Vitamin K ist für die Blutgerinnung verantwortlich und wird dem Säugling meist während den ersten drei U-Untersuchungen vom Kinderarzt verabreicht.

Vitamin D dient der Vorbeugung von Rachitis, eine Erkrankung bei der sich die noch weichen Knochen des Babys verformen. Vitamin D braucht der Säugling ab der zweiten Lebenswoche über das gesamte erste Lebensjahr hinweg. Vitamin D für Säuglinge wird in Form von Tabletten zugeführt, in denen gleichzeitig Fluorid enthalten ist, dass der Bildung von Karies vorbeugen soll.

Ernährung fürs Baby ab 4. Monat

Ab Ende des vierten Monats kann mit der Gabe von Beikost begonnen werden. Bis zum sechsten Monat steht die Einführung von Beikost in Form von Mus oder Brei auf dem Ernährungsplan. Der Nährstoffbedarf des Babys steigt und die Muttermilch kann diesen nicht mehr vollständig abdecken. Ein Babygläschen am Tag, bestehend aus Spinat-Kartoffelbrei oder ähnlichen Lebensmitteln, sollte zugefüttert werden. Gleichzeitig benötigt das Kind Flüssigkeit in Form von sprudelfreiem Wasser oder ungesüßtem Tee.

Ab dem sechsten und bis etwa zum achten Lebensmonat kann ein zweiter Brei in Form von Milch-Getreide-Brei zugefüttert werden. Innerhalb des siebten Monats können Sie mit dem dritten Brei am Tag beginnen, in Form eines Getreide-Obst-Breis. Das Stillen findet dann nur noch etwa ein bis zweimal am Tag statt, bis abgestillt wird.

Ab etwa dem zehnten Monat zeigen Babys großes Interesse an festen Nahrungsmitteln. In dieser Phase können normale Lebensmittel nach und nach den Brei ersetzen. Ab etwa dem zwölften Lebensmonat beginnt der Durchbruch der ersten Milchzähne, sodass auch Nahrungsmittel mit festerer Konsistenz auf dem Speiseplan stehen können.

Anzeichen, dass Babymilch nicht vertragen wird

Wenn in der Familie allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis vorhanden sind, besteht die Möglichkeit, dass herkömmliche Babymilch nicht vertragen wird. Unverträglichkeiten können sich durch Hautrötungen, Blähungen und Durchfall äußern und sollten unbedingt durch einen Kinderarzt abgeklärt werden.

Für allergiegefährdete Babys, die nicht gestillt werden, ist HA-Milch am verträglichsten. HA steht für hypoallergen und zeichnet sich durch einen speziellen Herstellungsprozess aus, der die Milch allergieärmer macht. HA-Milch ist in den Varianten Pre 1 und 2 erhältlich. Bei dieser Milch wird das Milcheiweiß in sehr kleine Eiweißbausteine aufgespalten, dass für den Babykörper fremdes Eiweiß nicht mehr erkennbar ist.

Dennoch: Muttermilch ist auch in diesem Falle die gesündeste Art der Babyfütterung.

Milch für Bauchweh-Kinder

Wenn das Baby Verdauungsprobleme hat, gibt es spezielle Milchnahrung, die auf Sojabasis oder hergestellt ist, aber auch die Pre-Nahrung ist besonders leicht verdaulich und wirkt unterstützend auf die Entwicklung einer gesunden Darmflora.

Es gibt für Babys spezielle Sensitiv-Milchnahrung, die leichter verdaulich ist und den Stuhl etwas lockert. Sie enthält weniger Laktose (Milchzucker), die manche Kinder nicht gut verwerten können.

Sobald Sie auf Spezialnahrung für Ihr Kind zurückgreifen möchten, sollten Sie dieses Vorhaben unbedingt mit Ihrem Kinderarzt besprechen, da Spezialprodukte für besondere Verdauungsstörungen vorgesehen sind. Nicht jede Spezial- oder Heilnahrung eignet sich für allergiegefährdete Kinder. Eine Nahrungsumstellung bedarf daher immer einer Rücksprache mit dem Kinderarzt.

Babynahrung andicken

Wenn das Kind zum Spucken neigt, ist AR-Milch zu empfehlen, dabei handelt es sich um angedickte Milch.

Bei spuckenden Säuglingen kommt die getrunkene Milch aus dem Magen zurück, dabei spricht man von einem Gastrooesophagealen Reflux, dagegen wird AR-Milch (Anti-Reflux) eingesetzt, die mit Johannisbrotkernmehl angedickt ist und deshalb nicht so leicht erbrochen wird. Eine solche Milch gibt es beispielsweise von Beba, Novalac oder Humana.

Babygläschen einfrieren und auftauen

Ab Ende des ersten Lebensjahres wird meist mit der Breikost begonnen. Das Einfrieren von Babybrei ist möglich und macht den Babybrei ohne zusätzliche Konservierungsstoffe haltbar. Babykost aus dem Glas kann so gut portioniert werden, ohne an Qualität zu verlieren.

Beim Einfrieren ist unbedingt auf die Hygiene zu achten. Wenn das Baby pro Mahlzeit nur ein halbes Babygläschen isst, kann die andere Hälfte eingefroren werden. Die einzufrierende Menge sollte davor noch nicht erwärmt worden sein. Sie muss in einem sauberen Gefäß eingefroren werden.

Zum Auftauen wird der Babybrei in ein warmes Wasserbad gestellt. Wichtig ist, den Brei nicht ein zweites Mal einzufrieren, da sich erneutes einfrieren nachteilig auf die Inhaltsstoffe auswirkt. Mehrmaliges Aufwärmen wiederum fördert die Keimbildung.

Bei Fragen zu spezieller Babynahrung oder etwaigen Allergien Ihres Babys fragen Sie Ihren Kinderarzt, bevor Sie die Babykost auf Spezialmilch umstellen.

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